klack!
Die T�r war ins Schloss gefallen. Und lie� auf beiden Seiten ein Gef�hlschaos zur�ck.
Stumm lehnte Andre sich von au�en gegen die filigrane Eichent�r die den Eingang zu Oscars Reich markierte. Sein Kopf f�hlte sich leer an, alle Gedanken schienen wie weggeblasen.
Was war gerade passiert?
Er atmete tief durch und setzte sich fast mechanisch in Bewegung. Seine Beine schienen ihn nach drau�en zu tragen und das war ihm auch ganz recht so. Er wollte nur so viel Raum wie m�glich zwischen sich und diese T�r bringen.
In der Eingangshalle kam ihm seine Gro�mutter entgegen. Die H�nde in die H�ften gestemmt setzte sie gerade zu einer Frage an als er an ihr vorbeist�rmte. Er musste hier raus.
Wie sollte er ihr jetzt reinen Gewissens in die Augen blicken k�nnen?
Nach dem was gerade vorgefallen war?
Als er den Stall erreichte, seine einzige Zufluchst�tte, hielt er kurz inne. Suchend sah er sich nach dem Wasserfass um das dazu diente die Tiere mit ausreichend Frischwasser zu versorgen. Wortlos tauchte er seinen Kopf in das k�hle Nass. Die K�lte traf ihn wie ein Schlag und vertrieb den Nebel der sich um seinen Geist gelegt hatte. Und mit den Gedanken kamen auch die schmerzlichen Erinnerungen zur�ck.
Einige Zeit betrachtete er mit zunehmender Abscheu sein Spiegelbild im sich beruhigenden Wasser.
Dann wand er sich um, lie� sich ins Stroh fallen und vergrub den Kopf in seine H�nde.
Oh, mein Gott was ist da gerade nur passiert?
Wie konnte es nur dazu kommen?
Bin ich nicht nur zu Oscar gegangen um ihr den Tee von meiner Gro�mutter zu bringen?
Doch dann...Sie sa� an ihrem Fl�gel, wie schon den ganzen Abend, und spielte dieses eine St�ck immer und immer wieder. Wie besessen.
Was ist los mit dir Oscar?
Kannst du den Bruch zu von Fersen nicht verkraften?
Ist das der Grund warum du so auf die Tasten des Fl�gels einh�mmerst?
Liebst du Ihn etwa immer noch?
Wohl wissend das sich diese Liebe niemals erf�llen wird?
Oh ich g�nne dir dieses Gef�hl, den Schmerz und die Trauer, als w�rde es einen innerlich zerrei�en! Als w�rde man verr�ckt werden!
Nun verstehst du endlich wie ich mich f�hle.
Mit diesen Gedanken lehnte ich mich zufrieden gegen den Kamin und beobachtete sie.
Doch als sie sich schlussendlich erhob und in Richtung ihres Schlafgemaches wandte lie�en ihre Worte eine kalte Wut in mir aufsteigen.
Was soll das hei�en ich br�uchte dich nicht mehr zu begleiten?
Du l�sst mich fallen wie einen alten Mantel?
Wie kannst du mich so selbsts�chtig von dir sto�en?
Wei�t du nicht dass ich alles f�r dich tun w�rde? Ich w�rde dir bis in die H�lle folgen wenn es sein m�sste.
Du bist alles f�r mich, mein Licht, mein Leben!
Wie soll ich ohne dich sein?
Hast du bei deiner Entscheidung auch nur einen Augenblick an mich gedacht?
Nein, du verschlie�t dich wie immer. Wie ich diesen kalten Blick in diesem Moment hasste. Aber ich versuchte meine Wut und Verzweiflung unter Kontrolle zu halten. Doch als du mir mit der Hand ins Gesicht schlugst war es vorbei mit meiner Selbstbeherrschung.
Nicht auf diese Art und Weise Oscar!
Du willst ein Mann sein?
Und von nun an nur noch wie ein Mann leben?
Dann werde ich dir zeigen wie viel Frau du bist!
Ich habe dir gegen�ber noch nie meine k�rperliche St�rke ausgespielt aber jetzt, jetzt werde ich dir zeigen was es hei�t ein Mann zu sein!
Ich bin es Leid immer nur stumm neben dir her zu leben.
�ber deine l�cherliche Gegenwehr konnte ich nur innerlich l�cheln als ich dich zu mir zog und dir meine Lippen hart auf den Mund presste.
Eine hei�e Welle der Erregung gesellte sich zu meiner Wut. Noch nie war ich ihr so nahe gekommen. Ich hatte mich stets gez�gelt obgleich ich schon oft in der Versuchung war sie zu ber�hren.
Ich sp�rte ihre W�rme und den unnachahmlichen Duft ihrer Haut.
Meine Lust schwoll an und ich dr�ngte sie in Richtung ihres Bettes.
Vielleicht w�re es besser gewesen wenn du um Hilfe geschrieen h�ttest Oscar?
Aber sogar dazu warst du zu stolz. Denn damit h�ttest du dir eingestehen m�ssen, dass du schwach bist. Das du eine Frau bist.
Ich dr�ckte sie brutal mit meinem K�rper in die Kissen.
Kannst du meine unmissverst�ndliche Erregung sp�ren? Diese Gef�hle vermagst nur du in mir auszul�sen.
Erkennst du endlich dass ich der Einzige f�r dich bin?
Ich will das du mir geh�rst, mir ganz allein.
Dein l�cherlicher Kampf erregt mich nur noch mehr. Wann siehst du endlich ein dass ich dir �berlegen bin?
Das ich mit dir machen kann was ich will?
Und ich will dich ganz, will dich v�llig besitzen. Ich will dir zeigen was es hei�t eine Frau zu sein. Damit du endlich verstehst.
Als ich ihr das Hemd zerriss und ihre Br�ste entbl��te kam ich endlich wieder in die Realit�t zur�ck.
Ich fand mich schwer atmend auf Oscars Bett wieder, ein St�ck Stoff in der Hand das zu ihrem Hemd geh�rte, und blickte hinab in ihre weit aufgerissenen Augen. Die Welt um mich herum drehte sich.
Was hatte ich getan?
Bin das wirklich ich gewesen der gerade im Begriff war eine Frau zu vergewaltigen? Die Person zu verletzen die mir am meisten bedeutete und f�r die ich mein Leben geben w�rde?
Wie benommen stolperte ich zur T�r und hierher.
Bin ich das wirklich?
Ist das wirklich Andr� Grandier oder nur ein Tier das seinen niederen Instinkten folgt?
Bis jetzt hatte ich immer genug Selbstbeherrschung um meine Gef�hle unter Kontrolle zu halten. Doch was war der Ausl�ser daf�r dass diese Kontrolle heute versagte?
War es vielleicht das Gespr�ch mit Dr. Lasonne, der mir mitteilte dass ich fr�her oder sp�ter vollkommen erblinden werde?
Das ich dann nie mehr ihr Gesicht sehen kann, den Glanz in ihren Augen?
Oder die Tatsache dass von Fersen noch immer eine gro�e Rolle in ihrem Leben spielt? Das sie ihn nicht vergessen kann?
Ich war so w�tend!
Aber das ist keine Entschuldigung f�r meine Tat. Ich habe etwas Schreckliches getan. Ich habe sie verraten, unsere Freundschaft zerst�rt. Nie wieder werde ich ihr in die Augen sehen k�nnen, ihre blo�e Anwesenheit wird mir unertr�glich sein.
Der Anblick wird mir unvergesslich bleiben und Gott wird daf�r sorgen das es das einzige ist was ich sehen werde wenn ich vollends erblindet bin: Die Angst in ihren Augen, die Angst vor mir.
Ich erinnere mich an unsere gemeinsame Kindheit, daran wie sie mich so manches Mal vor einer Strafe ihres Vaters besch�tzt hat, wie sie sogar bereit war ihr Leben f�r mich einzusetzen als der K�nig mich zum Tode verurteilen wollte.
Und ich erinnere mich daran dass ich mir geschworen hatte sie vor allem Leid zu besch�tzen. Und nun bin ich es, der ihr Leid zugef�gt hat.
Wie konnte ich nur der Person die mir mehr als mein Leben bedeutet so etwas antun?
Ich kann ihr unm�glich wieder gegen�bertreten!
Ich hatte eine T�r aufgesto�en, den Eingang zur dunklen Seite meiner Seele. Und was ich dahinter erblickte lie� mich schaudern. Kann ich diese T�r wieder f�r immer verschlie�en?
Bitter seufzend stand ich auf, klopfte mir das Stroh aus der Kleidung und ging zu meinem Pferd. Nachdem ich es gesattelt hatte stieg ich auf um in irgendeinem Pub das Geschehene mit Alkohol zu verdr�ngen und mein Gewissen zu bet�uben. Wenigstens bis zum Morgen.
"Wenigstens ein Gef�hl empfindet Oscar jetzt f�r mich." Dachte ich sarkastisch als ich in die Nacht davon ritt."Wenn schon nicht Liebe, dann doch wenigstens Hass."
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~@~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Special Thanks:
An Adisor f�r die interessanten Einblicke in die m�nnliche Psyche ^___^
An Megumi f�r die Ver�ffentlichung der FF auf ihrer Homepage!
|